Chronik

Hier ist die Vereinschronik bis 2003

Das Vereinslogo

Hans Moehn setzte sich mit dem Lachenden Herzen beim HCV ein Denkmal.

Wo und wann immer er auftrat, verströmte er Herzlichkeit, Lebensfreude, Optimismus und Geselligkeit. Wo es etwas zu feiern oder zu kitten gab, stand der am 09. Juli 1903 in Bad Homburg geborene Hans Moehn Pate. Dem gelernten Schriftsetzer und Grafiker wurden viele Talente in die Wiege gelegt. Als Hobbydichter, Musiker, Rezitator, Karnevalist und Alleinunterhalter machte sich Moehn einen Namen. Zwei hatten es ihm besonders angetan: der Homburger Sportverein und der Homburger CarnevalVerein 1902 e.V. (HCV). Hans Moehn hat sich mit dem von Ihm kreierten „Lachenden Homburger Herzen“, dem Emblem des HCV, ein Denkmal gesetzt.

Campagne 2002/2003

Motto: Das närrische Karussell dreht sich weiter

Die Prinzenpaare des Homburger CarnevalVerein dürfen eine Zugabe geben

Im kurstädtischen Karneval kommt es immer wieder zu Novitäten: Seit dem 11.11.2002, dem offiziellen Beginn der Campagne 2002/2003 gibt es in der Kurstadt drei amtierende Prinzenpaare. Auf den ersten Blick kommt dabei Verwirrung auf. Aber es gibt eine logische Erklärung. Turnusgemäss würden die Prinzenpaare am 11.11 von neuen Tollitäten abgelöst werden. Wegen der langen Kampagne, die bis Anfang März dauert, werden die neuen Tollitäten erst im Januar 2003 inthronisiert.

Béatrice I. vom Homburger Lachenden Herzen und Marcus I. vom Homburger Lachenden Herzen sowie das erste Kinderprinzenpaar Sarah I. vom Homburger Lachenden Herzen und Steffen I. vom Homburger Lachenden Herzen hatten eigentlich am Aschermittwoch 2002 die Insignien ihrer närrischen Regentschaft niedergelegt. Nun stehen aber für die kommenden zwei Monate bis zum 11.01.2003 Einladungen befreundeter Karnevalsvereine für das amtierende Bad Homburger Prinzenpaar an. Da sah sich der Bad Homburger Narrenrat vor ein kleines Problem gestellt, denn offiziell gibt es bis zum 11. Januar keine Tollitäten. Weil aber die Bad Homburger Narren auch in der Zwischenzeit würdig vertreten sein sollten wurden die HCVPrinzenpaare pünktlich am 11.11.2002 um 11.11 Uhr nochmals für zwei Monate in ihr Amt gehoben. Pünktlich fanden sich zu diesem Zeitpunkt die Ehrenkappenträger des Homburger CarnevalVerein in den Vereinsräumlichkeiten ein, um diesem ungewöhnlichen, aber nicht minder festlichen Akt beizuwohnen. Narrenratspräsident Gerhard Traub überreichte die Insignien der närrischen Macht ein zweites Mal an die Prinzenpaare des HCV.

Eine Prinzencampagne geht zu Ende Unter dem Motto “Ein Jahrhundert, ein Herz und eine Krone” eröffnete der Homburger CarnevalVerein 1902 e. V. pünktlich am 11.11.2001 um 11.11 Uhr seine Jubiläumscampagne mit der Inthronisation Ihrer Tollitäten. Es sollte etwas Besonderes sein – und das war es auch.

Erstmals in der Karnevalsgeschichte von Bad Homburg gab es ein Kinderprinzenpaar. Prinzessin Sarah I. (Schmidt) und Prinz Steffen I. (Schmidt) wurden als Geschwister ausgewählt und meisterten ihre Aufgabe mit Bravour. Das “große” Prinzenpaar der Jubiläumscampagne Prinzessin Béatrice I. (Morand) und Prinz Marcus I. (Schmidt) hatten keine Mühen die Herzen des Homburger Publikums zu erobern. Mit ihren sorgfältig ausgewählten Kostümen in den Farben blauweiß repräsentierten die Prinzenpaare den HCV und Bad Homburg weit über die Stadtgrenzen hinaus und waren überall gern gesehene Gäste. Gemeinsam mit ihrem Hofstaat Till Nicolas (Morand), Marquis JeanPaul (Morand) und Hofadjutant Hichem (Ben Amor) wurden 150 Auftritte wahrgenommen. Dass diese Tollitäten und ihr Hofstaat das Herz am rechten Fleck trugen, konnte man immer wieder beobachten. Unter dem Wahlspruch “Man sieht nur mit dem Herzen gut – das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!” reisten sie durch die Lande.

Die Besuche reichten von Kindergärten, Fremdensitzungen, Seniorenheimen, Umzügen, Empfang beim Bundeskanzler und beim Ministerpräsidenten des Landes Hessen bis hin zu privaten Festivitäten, an denen die Tollitäten gerne und mit unermüdlichem Einsatz anwesend waren. Nie wurde es langweilig oder zur Routine, denn jeder Auftritt gestaltete sich neu und zeigte, wie viel Freude man bringen kann, wenn man mit dem Herzen regiert und einfach Mensch ist. Viele Freundschaften haben sich entwickelt. Zu den Brudervereinen, wo sie immer herzlich aufgenommen wurden, entstand ein nie dagewesenes Band, das weit über die Tollitätencampagne reicht. Auch zu den “Mittollitäten”, Prinzessin Sabrina I. und Prinz Nikola I. aus Bommersheim, Prinz Rolf III. aus Oberursel, Prinzessin Sarah I. und Prinz Fabian I. aus Usingen, wird ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt. Der Einzug in das Steigenberger Bad Homburg, was nun als Prinzenresidenz des Homburger CarnevalVerein 1902 e. V. dient, war mit ein Höhepunkt in der Jubiläumscampagne.

 

Dankesworte der Tollitäten
Wie schnell ist es doch vergangen
was am 11.11.2001 hat angefangen
„ein Jahrhundert, ein Herz und eine Krone
das Jubiläumsjahr war für uns nicht ohne.

 

100 Jahre Homburger CarnevalVerein
und wir durften die Tollitäten sein.
Gerne blicken wir auf diese Zeit zurück
brachte sie in unsere Herzen doch sehr viel Glück.

 

Ein Dankeschön wollen wir drum heute sagen
für das was wir erlebten in diesen närrischen Tagen.
Dem Vorstand von unserem Verein
es war einfach schön Tollität zu sein.
Unseren Familien im Hintergrund
die uns unterstützten in jeder Stund.
Den Freunden, die wir haben neu gefunden
den Freunden die uns nun noch enger sind verbunden.
Gern haben wir Bad Homburg repräsentiert
und die Narren uns‘rer Stadt regiert.

 

Wir grüßen drum die Narren vom HCV
mit einem kräftigen Helau!

 

Prinzessin Sarah I. vom Homburger Lachenden Herzen
Prinz Steffen I. vom Homburger Lachenden Herzen
Prinzessin Béatrice I. vom Homburger Lachenden Herzen
Prinz Marcus I. vom Homburger Lachenden Herzen
Beim HCV konnte herzhaft gelacht werden

Nach der Campagne zum 100jährigen Jubiläum des Homburger CarnevalVerein zeigte sich der älteste Bad Homburger KarnevalVerein in dieser Campagne von seiner besten Seite. Hochwertige Büttenreden und sehenswerte ShowEinlagen schenkten dem begeisterten Publikum ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm. Schon die Eröffnung des Abends bot einen Augenschmaus. Die drei Garden des HCV präsentierten als Clowns kostümiert ein stimmungsvolles und zartes Entree des Abends mit den Titeln Theater von Katja Ebstein, kunterbunter Tag aus dem Glöckner von Notre Dame und Buggs Bunny von Walt Disney einstudiert von Sylvia Köngeter. Nach der Begrüssung durch den Sitzungspräsidenten Wolfgang R. Rothe war traditionsgemäss die Bütt frei für den Protokoller. Nun schon im zweiten Jahr liess der HCV eine nahezu vergessene Tradition wieder aufleben: den Till. Nicolas M. Morand, der sich das Protokoll auch selber schrieb, nahm kein Blatt vor den Mund, um die Ungereimtheiten heimischer Politik an den Pranger zu stellen. So mahnte er in der neu entstehenden Fussgängerzone die fehlenden Papierkörbe ebenso an wie die Überlästigkeit von Optikern, Bäckern und Apothekern.

Die ersten Beifallstürme des Abends ernteten die HCVBabies (Anja Kuch, Sandro Cinelli und KlausDieter Röhricht) mit ihren Hits vergangener Jahre. In herrlichen Kostümen und glanzvoller Gestik mimten sie eine freudvoll Wasser aus Nuckelflaschen versprühende BabyGeneration. Stadtrat Josef Ernst als Vertreter des Magistrats fühlte sich berufen, seiner Partei und besonders OB Wolters verbal unter die Arme zu greifen und die PiccoloGarde schlüpfte zum Song „Im Wagen vor mir“ in selbst gebastelte Autos. Die beachtlich angewachsene Tanzgarde mit vielen jungen Mädchen und Florian als Hahn im Korb, die mit einer dynamischen Show die Szenerie auf einer Autorennbahn tänzerisch umsetzte. Zu den Klängen von Johann Strauß legt sie einen flotten Tanz aufs Parkett legte.

Steffen Schmidt klagte sein Leid als gewesener Kinderprinz. Flogen ihm dereinst noch die Herzen der Mädchen zu, muss er sich nun wieder mit dem Alltag begnügen. Und bei aller FanFreundlichkeit kam ihm immer eine in die Quere: seine Schwester, Prinzessin Sarah I. vom Homburger Lachenden Herzen! Nicolas M. Morand brachte das Bravourstück fertig, hochwertige Witze brillant zu servieren. „Ich bin sonst kein Freund von Witzen, aber so gekonnt dargeboten war es eine Delikatesse“, meinte ein Herr im Publikum. Es durfte wieder herzhaft gelacht werden beim HCV! Kurz vor der Pause knüpfte die Prinzengarde des HCV an die einmalige Tradition in Bad Homburg an, den Gardetanz zur LiveMusik der Kapelle Monopolis auszuführen.

Vom Pausenbüffett lockten die Clowns wieder zurück in den Saal. Mit einem vergnüglichen Medley von AbbaSongs zu neuen Texten, die von den Clowns selber verfasst wurden brachten die Aktiven des HCV den Saal wieder in Stimmung, bevor sich Brigitte Preilowski als Ottonormalverbraucherin mit ihren Klagen ob der zahlreichen Kosten an ihr Publikum wenden konnte.

Und dann gab es kein Halten mehr im Saal: Das Männerballett verzauberte besonders die Damen mit spanischer Folklore. In aparten Gewändern, die huldvoll Bäuche und sonstige Zeichen der Lebenslust verdeckten, bewegten sich die männlichen Grazien elegant zu den Klängen von „Un, dos, tres!“ Sabine Baransky schilderte ihre Erlebnisse als Urlauberin am FKKStrand, und dann hob sich der Vorhang für das Finale einer vielseitigen Sitzung des HCV: Die Showtanzgruppe präsentierte eine Kurzfassung des Musicals „Elisabeth“ in geschmackvollen Kostümen und einer ansprechenden Choreographie von Béatrice Morand. Zum Schluss gab es dann Standing Ovations nicht nur für die einzelnen Nummern, sondern auch für die gesamte Sitzung des HCV, die sich weit von den Produktionen vergangener Jahre abhob.

Am Fastnachtssamstag, 01. März 2003, fand erstmalig in Zusammenarbeit mit dem Steigenberger Bad Homburg die erste „Clowns Night Party“ statt. In den Räumen von Charlys Bistro wurde bis in die frühen Morgenstunden getanzt. Nachdem man sich am vielseitigen Buffet gesättigt hat blieb viel Zeit für Gespräche und vor allem fürs Feiern. Eine neue Veranstaltung, die zusammen mit dem Steigenberger Bad Homburg und dem HCV, ein Termin ist, den man sich merken sollte.

Campagne 2001/2002

Motto: Ein Jahrhundert, ein Herz und eine Krone

„Jokushopfen“ stillt Narrendurst

Vier Wochen war es noch bis die Narren für ein paar Monate wieder die Oberhand gewinnen und zeigen, dass es sie noch gibt. Für die kommende Fastnachtskampagne hat sich der HCV etwas Ungewöhnliches einfallen lassen: den „Jokushopfen“.

In seinem Jubiläumsjahr – am 10. Februar 2002 besteht der Verein seit genau hundert Jahren – will der HCV die Karnevalisten mit einer erfrischenden Neuheit überraschen. Und was lag da näher, als den Kronenhof, wo der HCV für gewöhnlich seine Eröffnung und sein Ordensfest feiert, zu beauftragen, den Narren ein ganz individuelles Fastnachtsbier zu brauen?

Überlegt, getan. Am Donnerstagabend, 11.10.2001, war es soweit. Der geschäftsführende Vorstand des HCV traf sich auf dem Kronenhof, um mit Bierbrauer Ralf Gehring den Fastnachtstrunk zu mixen. „Ich habe mir überlegt, passend zu Fastnacht mit Ihnen ein Bier nach kölscher Brauart herzustellen“, verkündete Gehring den Narren, die dagegen nichts einzuwenden hatten. Extra nach Köln war Gehring gefahren, um sich dort die authentische Hefe zu besorgen. „Ein Kölsch wird das jedoch nicht,“ informierte der Braumeister weiter, „denn dieser Ausdruck darf nur rund um Köln verwendet werden, ansonsten gibt es rechtliche Schwierigkeiten“.

Doch nicht nur deshalb kann von einem Kölsch keine Rede sein. Die noch zu brauenden 500 Liter Bier werden laut Edith van BlericqPfiffer, der 1. Vorsitzenden des HCV, zusätzlich zum herkömmlichen Rezept mit einem geheimen Zusatzstoff versehen, den sie nur dem Bierbrauer anvertraut habe. Bei der feierlichen Taufe des Trunks wurde dem Bier der Name „Jokushopfen“ verliehen. In genau vier Wochen soll es eine Reifezeit erleben und wird fortan bei den Veranstaltungen des HCV und im Kronenhof ausgeschenkt.

Ein Raunen ging durch die versammelten Narren in der Englischen Kirche "Bad Homburg wird von zwei Prinzenpaaren regiert"

Die Spannung war förmlich im Kulturzentrum Englische Kirche zu spüren, als sich eine ausgewählte Schar kurstädtischer Närrinnen und Narren zusammengefunden hatte, um die Tollität kennen zu lernen. Traditionell lüftete der HCV am 11.11. um 11.11 Uhr das Geheimnis. Und der Homburger CarnevalVerein, der in diesem Jahr sein 100jähriges Bestehen feierte, hatte durchsickern lassen, dass es diesmal eine Konstellation gebe, die Bad Homburg in der langjährigen Karnevalsgeschichte noch nie erlebt habe. Und fürwahr: Als muskulöse Sanftenträger von Frankfurt Galaxy die neuen Hoheiten in den Saal trugen, ging ein Raunen durch die Narrenschar, denn nicht nur ein bildschönes Prinzenpaar präsentierte sich den befreundeten Vereinen, sondern auch ein Kinderprinzenpaar.

Somit hatten die eifrigen Gratulanten der Stadt und der Vereine vier Personen zu huldigen: Den Lieblichkeiten Sarah I. vom Homburger Lachenden Herzen und Béatrice I. vom Homburger Lachenden Herzen sowie den Prinzen Steffen I. vom Homburger Lachenden Herzen und Marcus I. vom Homburger Lachenden Herzen. Alle vier können mit Fug und Recht als karnevalistische Urgesteine bezeichnet werden. Die zehnjährige Sarah ist Mitglied der Piccologarde und stand schon gemeinsam mit ihrem Vater, Peter Schmidt auf der Bühne des HCV. Ihr Bruder Steffen (13 Jahre) ist in der Szene bereits als versierter Büttenredner bekannt und gab im Alter von 8 Jahren sein Debüt auf der Bühne beim HCV. Sie sind das 1. Kinderprinzenpaar von Bad Homburg und kommen aus einer närrischen Familie. Mutter Angelika Schmidt regierte in der Kampagne 1981/82 die Homburger Narren, Vater Peter Schmidt ist Mitglied des Elferrates und seit Jahren verantwortlich für die gesamte Elektronik bei den GalaFremdensitzungen und der Onkel ist seit 10 Jahren Sitzungspräsident des Vereins. Ihre Lieblichkeit Béatrice, die auch im bürgerlichen Leben mit ihrem Prinzgemahl liiert ist, hat in der Piccologarde des HCV ihre karnevalistische Laufbahn begonnen, trainiert die Garden des HCV und ist seit zehn Jahren Mitglied des Vorstandes. Prinz Marcus wirkt im Männerballett und Elferrat mit und ist seit vier Jahren 2. Vorsitzender des HCV. Dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, bestätigt sich wieder einmal, denn Vater Schorschi Schmidt war in der gleichen Funktion aktiv.

Was wären Prinzenpaare ohne Hofstaat? Nicolas Morand begleitet als Hofnarr, JeanPaul Morand als Marquis und Hichem Ben Amor als Hofadjutant die Prinzenpaare.

Eine fürstliche Residenz für die Prinzenpaare des HCV

„Die 5SterneResidenz soll nun ohne Frage, Eure Heimat sein für die tollen Tage!“ Mit grossem Zeremoniell hiess der Direktor des Steigenbergers Bad Homburg Robert Füller die beiden Prinzenpaare Béatrice I. mit Marcus I. und Sarah I. mit Steffen I. willkommen. Bis Aschermittwoch können die närrischen Regenten ihre müden Häupter in zwei Suiten des traditionsreichen Hauses zur Ruhe betten, sich morgens am Frühstücksbuffet verwöhnen lassen, um dann gleich wieder in die Fastnacht einzutauchen. Doch so ganz ohne Prüfung wollte Robert Füller die beiden überdimensionalen Schlüssel den Narren nicht überreichen. Die Tollitäten hatten zunächst Fragen zum Haus zu beantworten. Wieviele Sterne es habe, wann es neu aufgebaut wurde, wie der Name vorher war und wie der Name des derzeitigen Direktors lautet. Knifflige Fragen, die von den beiden Prinzenpaaren mit Bravur gelöst wurden. Dann ging es mit Sack und Pack hinauf in den zweiten Stock, wo Girlanden und Luftschlangen den Weg zu den königlichen Suiten wiesen. Obst und Champagner luden zwar ebenso zum Verweilen ein wie das kuschelige Bett, das von den vier Tollitäten gleich ausprobiert wurde. Aber schon zeigte Hofadjutant JeanPaul wieder auf die Uhr, denn im HausBistro wartete ein köstliches Büffett auf die versammelte Narrenschar, die diesem historischen Moment beiwohnte. Schliesslich ist es in der Geschichte der Homburger Fastnacht das erste Mal, dass ein Hotel dem Prinzenpaar als Residenz zur Verfügung steht.

Transparente und ein Bronzeschild künden am Haupteingang des Hauses die ungewöhnliche Ehre an. Natürlich war der HCV mit aller Prominenz vertreten: Neben der 1. Vorsitzenden Edith van BlericqPfiffer, dem Ehrenvorsitzenden Hans(i) Hett, der Schatzmeisterin Angelika Schmidt, dem Sitzungspräsidenten Wolfgang R. Rothe, waren auch zahlreiche ExTolliäten gekommen.

Sicherlich wird das grosse Prinzenpaar nach so manch närrischer Nacht mal an der Bar zu einem „Absacker“ anzutreffen sein. Die Kleinen werden nicht immer von den hochherrschaftlichen Suite Gebrauch machen können, schliesslich müssen sie trotz Tollitäten und der närrischen Zeit ihr Schulpensum erfüllen.

Ein Feuerwerk zum 100. Geburtstag des ältesten Bad Homburger CarnevalVerein

Am Samstag den 02.02.2002 feierte der Homburger CarnevalVerein 1902 e.V. in einem ausverkauften LandgrafFriedrichSaal des Bad Homburger Kurhauses seine grosse GalaFremdensitzung. Mit einem sorgfältig ausgewählten Programm, einer Mischung aus vergangenem und aktuellem, begeisterte der HCV seine Gäste. Sitzungspräsident Wolfgang R. Rothe führte durch das knapp fünfstündige Programm, wobei wieder einmal ein Höhepunkt den anderen jagte. Die begeisterten Besucher belohnten am Ende alle Aktiven zu Recht mit Standing Ovations. Zur Eröffnung tanzten alle Garden nach den Titeln Super Trouper und YMCA und einer Einstudierung von Sylvia Köngeter. Anschliessend betraten die Bad Homburger Tollitäten, das 1. Bad Homburger Kinderprinzenpaar, Sarah I. und Steffen I. sowie das grosse Prinzenpaar Béatrice I. und Marcus I. mit ihrem Hofstaat, Till Nicolas Morand, Hofadjutant Hichem Ben Amor und Marquis JeanPaul Morand die grosse Narhalla des HCV. Eine Figur vergangener Tage erlebte ein glänzendes Comeback, der Till. Nicolas M. Morand schlüpfte in diese Figur und brachte einen närrischen Rückblick auf die Geschehnisse der letzten zwölf Monate. Passend zu dem Sitzungstermin, relativ kurz nach Weihnachten, betrat Brigitte Preilowski als Weihnachtsmann die Bühne und als Vertreter des Magistrats ging Frau Dr. Ursula Jungherr in die Bütt. Oberbürgermeister Reinhard A. Wolters ließ sich entschuldigten da er zu diesem Zeitpunkt in der neuen Partnerstadt Dubrovnik weilte. Just an diesem Tag wurde die Partnerschaft besiegelt. In einer neuen Figur als Fahrer des OB plauderte Jürgen Elsmann aus dem Nähkästchen und schilderte, was er als Fahrer so alles erlebte. Die Piccolo und Tanzgarde erfreute mit einem Garde und einem Schautanz unter der Einstudierung von Sylvia Köngeter das närrische Publikum. Die aus Tiengen bei Waldshut angereiste Guggemusik „Zarte Säu“ brachte zum Abschluss der ersten Halbzeit den Saal so richtig in Stimmung und riss die Narren zu Beifallsstürmen hin.

Die Clowns eröffneten mit zwei alten Liedern von Paul Grützner (Heut‘ sinn mer all meschugge und dem Urfidelen Carnevals Narrenmarsch) die zweite Halbzeit der GalaSitzung. Anschliessend animierte Sabine Baransky mit ihrem Vortrag über Wellness das Publikum zum Mitmachen bevor das Männerballett mit seinem Tanz Dornröschen die Frauen Herzen höher schlagen ließ.

Unter der Einstudierung von Edith van BlericqPfiffer, Antje Klauer und Anja Kuch zeigten die Männer ihr Können. Mit einem Vortrag aus alten Zeiten geschrieben von Dr. Rolf Stenger begeisterten Edith van BlericqPfiffer und Angelika Schmidt als Marktfrauen mit alten Kalauern, die an Aktualität nicht verloren haben, das närrische Auditorium. Mit einer gekonnten Einstudierung des Musicals „A Chorus Line“ entführte die Schautanzgruppe der Prinzengarde das Publikum. Das Finale der Jubiläumssitzung wurde eingeläutet mit einem alten Fastnachtslied, der Text stammt von Hans Patyna und die Musik vom Ehrenvorsitzenden Hans(i) Hett, „Ei flenn doch net weil morgen net mehr Fastnacht ist“, vorgetragen vom grossen Prinzenpaar Béatrice I. und Marcus I und den Clowns. Anschließend heizte die Guggemusik „Zarte Säu“ dem Publikum zum Ende einer gelungenen GalaFremdensitzung zum 100. jährigen Jubiläum noch einmal so richtig ein.

Campagne 1999/00

Motto: Gott Jokus startet völlig losgelöst

In dieser Campagne knüpften die zahlreichen Aktiven vor und hinter der Bühne nahtlos an die Produktionen der vergangenen Jahre an. Sitzungspräsident Wolfgang R. Rothe kündigte einen Augenschmaus nach dem anderen an.

In der Bütt stand erstmals Jürgen Elsmann als Protokoller. Er brachte so manche Posse der Welt und Kommunalpolitik aufs Tapet. Angelika Schmidt plauderte wieder einmal als Frau MühlenteichFlossenhüter über die verschiedensten Internaas des Rathauses. Dr. Ursula Jungherr als Abordnung des Magistrats klagte über leere Stadtkassen und blickte wehmütig auf die Ära Lohwasser zurück. Die Piccolo und Tanzgarde zeigte zu den Klängen von StraußMelodien ihr Können und entführte mit einem Showtanz in die Welt der Schlümpfe. Die Prinzengarde präsentierte sich nicht nur mit einem Gardetanz zur LiveMusik der Band Monopoli im halsbrecherischen Tempo, sondern auch mit einem schwungvollen Showtanz zu einem Medley aus dem Musical „Starlight Express“. Das Männerballett sorgte in neckischer Kostümierung mit viel Bauch und SexAppeal für begeisterte Lacher, und Annette Wehrheim legte als Tanzmariechen einen gekonnten Solotanz aufs Parkett. Die Clowns sangen ein Loblied auf den Karneval und auf die „Lust am Leben“, bevor sie sich mit einem besinnlichen „Gute Nacht Narren“ von ihrem Auditorium verabschiedeten. Sabine Baransky wusste in köstlicher Mundart von ihren Erfahrungen im ÄrzteKrankenzimmer zu berichten. Der Youngster Steffen Schmidt, erzählte ein Automärchen von Kater Lysator und Radkäppchen und wusste damit so manchen Autofreak zu begeistern. Edith van BlericqPfiffer beleuchtete im breiten Dialekt die Finessen der ComputerTechnologie.

Im Rahmen des mittlerweile zur Tradition gewordenen Sektempfangs der Ehrenkappenträger des Homburger CarnevalVerein vor der GalaFremdensitzung wurden gleich fünf neue Ehrenkappenträger die Narrenkappe aufgesetzt: Christa Schmidt, Professor Dr. Bernd Hamer (Landtagsabgeordneter des Hochtaunuskreises für die CDU), Jürgen Büchy (Geschäftsführer Start Amadeus), Jörg Hölzer (Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft) und Robert Füller (Direktor Steigenberger Bad Homburg)

Campagne 1998/99

Motto: Eurovisionen mit Herz

Prinzessin Annette I. vom Homburger Lachenden Herzen
regiert mit EUROvisionen und Herz

Unter dem Motto „EUROvisionen mit Herz“ steht die Fastnachtskampagne des Homburger CarnevalVerein 1902, der gemäss jährlichem Wechsel der vier Bad Homburger Carnevalvereine dieses Jahr an der Reihe ist, die Tollität zu präsentieren. Dieses Leitthema bestimmte auch die Inthronisation der neuen Lieblichkeit von Bad Homburg für die Campagne 1998/99.

Schon allein durch die Begrüssung der neuen 1. Vorsitzenden Edith van BlericqPfiffer in elf europäischen Sprachen und das exzellente, themenbezogene Bühnenbild präsentierte sich der HCV seinen geladenen Gästen, die den ganzen Abend hindurch mit liebevoll ausgewählten Details zu „EURO“visionen mit Herz“ verwöhnt wurden. Aussergewönlich und neu war, dass die aus acht jungen Damen bestehende Prinzengarde des HCV ihren schmissigen Gardetanz mit „LiveBegleitung“ der Kapelle Rainer Pfaff aufs Parkett legte. Sitzungspräsident Wolfgang R. Rothe moderierte die Ideenreiche und stilvolle Veranstaltung. Oberbürgermeister Reinhard A. Wolters wurde die Ehrenkappe des HCV verliehen.

Prinz Patrick Philippe Etienne, geborener Franzose, wurde mit einer „TricoloreTorte à la flambée“ im abgedunkelten Saal verabschiedet. Kurz darauf marschierte mit ihrem Hofstaat Prinzessin Annette I. vom Homburger Lachenden Herzen in den Saal. Die vor vier mal elf Jahren amtierende Prinzessin Liesel I. vom HCV nahm ihr den närrischen Schwur ab, die neue Tollität beantwortete alle Fragen mit „Ja ich will, so wahr mir Gott Jokus helfe!“ und erhielt danach das Zepter. Ihr zur Seite standen die Hofmarschallin Dominique Hampl, die Standartenträgerin Julia Pastor und der Fahrer JeanPaul Morand.

Unter dem Moto „Eurovisionen mit Herz“ feierten die Narren beim HCV

Wieder einmal hatte sich der älteste Homburger CarnevalVerein etwas besonderes Einfallen lassen. Zur Eröffnung der GalaFremdensitzung stand die kleine Sarah Schmidt, gerade einmal sieben Jahre alt, mit ihrem Vater Peter Schmidt und dem Titel „Lieber Clown“ auf der Bühne und verzauberte das Publikum. Anschliessend konnte der Sitzungspräsident Wolfgang R. Rothe die amtierende Tollität Annette I. vom Homburger Lachenden Herzen mit ihrem Hofstaat in der Narhalla des HCV begrüssen. Helmuth Bernecker blickte als Protokoller auf die letzten zwölf Monate zurück. Die Piccolo und Tanzgarde trug mit ihren gekonnten Garde und Schautänzen zu einer kurzweiligen Sitzung bei. Steffen Schmidt klagte sein Leid als Schüler in dem er seine Lehrer aufs Korn nahm. Als Vertreter des Magistrats ging Oberbürgermeister Rainhard A. Wolters in die Bütt‘. Angelika Schmidt berichtet als Telefonistin vom Stadtladen von so manchen Ungereimtheiten und ließ die Narren hinter die Kulissen blicken. Dann folgte eine neue Gruppe beim HCV, die Bänkelsänger mit Edith van BlericqPfiffer, Helmut Lewerenz und Herbert Voigt. Das Männerballett, unter der Choreographie von Britta Schmidt, begeisterte mit dem „ShoopShoop Song“ einmal mehr das närrische Publikum und ließ so manches Frauenherz höher schlagen.

Die Clowns eröffneten dann die zweite Halbzeit der GalaFremdensitzung bevor die Prinzengarde mit ihrem Gardetanz unter der LiveMusik von Rainer Pfaff einen schmissigen Gardetanz darbot. Als Krankenschwester klagte Sabine Baransky ihr Leid und konnte so manche Zustimmung ernten. Mit der RockyHorrorPicture Show begeisterte die Schautanzgruppe der Prinzengarde das närrische Publikum und entführte die Besucher in ein Musical. Mit ihrem Vortrag als Werbetante erntete Edith van BlericqPfiffer verdienten Applaus für ihren Vortrag. Das Finale bestritten die Clowns des HCV.

Campagne 1997/98

Motto: „Fassenacht beim HCV neu überDACHt“

Der HCV hatte sich viel vorgenommen. Hatte er doch zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Möglichkeit, in eigenen Räumlichkeiten die großen GalaFremdensitzungen am 14.02 und 15.02.1998 vorzubereiten. Zweierlei wollten die Verantwortlichen des Vereins mit dem Motto zum Ausdruck bringen: Einmal die neuen Räumlichkeiten und zum zweiten hatten sie sich für die Sitzungen einiges Neues einfallen lassen. Das Motto war also ein doppeldeutiges Wort­spiel. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die erste Hiobs­botschaft kam im August 1997. Der Protokoller der letzten fünf Jahre, Ehrensit­zungspräsident HeinzAugust Möller, war schwer erkrankt und fiel für die gesamte Campagne aus. In dieser Situation zeigte sich jedoch, was wahre Karnevalisten sind. Spontan erklärte sich der Ehrensitzungspräsident Helmuth Bernecker bereit, als Protokoller einzuspringen: „Ich mach nie mehr mit und jetzt steh’ ich wieder in der Bütt’“. Nach 16 Jahren Abstinenz feierte einer der ehemals größten Karnevali­sten Bad Homburgs ein glanzvolles Comeback.

Die PiccoloGarde servierte ganz unter dem Motto der neuen Behausung einen flotten Showtanz als Handwerksbur­schen, einstudiert von der Gardeleiterin Sylvia Köngeter. Die Clowns des HCV unter der musikalischen Leitung von Hans(i) Hett, erzählten von der arbeitsintensiven Umgestaltung des Herzchens. Zum ersten Mal stammten die Texte aus den Federn von Edith van BlericqPfiffer, Hans(i) Hett und Wolfgang R. Rothe. Der Erfolg gab dem Trio recht, einmal für die Clowns keine politischen Texte zu schreiben. Eine neue Gruppe, nach der Idee von Peter Schmidt und Text von Edith van BlericqPfiffer, „die Bänkelsänger“, brachten im herrlich leiernden Singsang Erfahrungen als Handwerkstruppe zu Gehör. Der Showtanz der Tanzgarde, Einstudierung Sylvia Köngeter, stand unter dem Thema „Flashdance ... what a feeling“. Die Prinzengarde brannte mit ihrem Showtanz „Cabarett“, Einstudierung Beatrice Morand, ein wahres Feuerwerk auf der Bühne ab. Direkt vom Broadway importiert, wie der Sitzungspräsident Wolfgang R. Rothe verkündete, war das zur Zeit teuerste und meistgefragteste Ballett: das Männerballett. Britta Schmidt hatte mit den „begabten“ Tänzern eine schwungvolle Rock’n RollNummer einstudiert.

In der Bütt’ gab der jüngste Spross, Steffen Schmidt, mit seinem Geplauder aus dem familiären Nähkästchen den Ton an. Nicht minder köstlich schilderte Sabine Baransky ihre bislang vergebliche Suche nach Männern: „Ich bin die Gesine mit dem Männerwahn, ich hätt’ gern Stücker 3, doch ich krieg net ma aan!“ Edith van BlericqPfiffer stellte sich als sechste OBKandidatin für die bevorstehende Direktwahl mit hessischen Sprachkapriolen unter dem Namen Philomena Feodora Purzel vor. Als Magistratsvertreter sinnierte Stadtrat Wolfgang Herder, zum ersten Mal beim HCV in der Bütt’, über die Vorteile des Kulturdezernenten und Angelika Schmidt legte als Telefonistin im Stadtladen den Finger in manch kurstädtische Wunde. Im so beliebten Fahrwasser des hessischen Gebabbels trafen sich Edith van BlericqPfiffer und Peter Schmidt als Philipp und Babbett. Für das Bühnenbild war einmal mehr Renate Dietrich mit verantwortlich. Ein weiteres Novum bei den GalaSitzungen des HCV war das Finale. Auf die Melodie „Mief“ von den Doofen hatte Edith van BlericqPfiffer einen neuen Text parat:

 

„Büttenstars und das Ballett
alles live und ohne Fett;
Gardetanz und Elferrat
waren heute groß in Fahrt.

 

Darauf laßt uns einen trinken,
denn wir sagen : Winke winke und good bye!
Unsere Show der Narrenpuppen
ist jetzt leider schon zu Ende und vorbei.
Doch wir kommen sicher wieder,
präsentieren neue Lieder ist doch klar.

 

Wir erheben unsere Gläser, stoßen an
und sagen tschüß bis nächstes Jahr.
Tschüß, tschüß, tschüß, tschüß, tschüß,
wir sagen alle ganz laut tschüß.

 

Ihr und wir gehen jetzt nach Haus,
so, das war’s, die Show ist aus.
Doch ganz klar im nächsten Jahr
sind wir wieder für Euch da.
Darauf laßt uns einen trinken,
denn wir sagen : Winke winke und good bye!

 

Unsere Show der Narrenpuppen
ist jetzt leider schon zu Ende und vorbei.
Feiert mit uns in den Morgen,
das vertreibt die kleinen Sorgen wunderbar.
Drum erhebt jetzt Eure Gläser,
stoßt mit an und sagt laut tschüß bis nächstes Jahr.
Tschüß, tschüß, tschüß, tschüß, tschüß,
wir sagen alle ganz laut tschüß.

 

Am 18. April 1998 feierte Hans(i) Hett sein 25jähriges Jubiläum als 1. Vorsitzender des Homburger CarnevalVerein 1902 e.V. und hat just an diesem Tag (mit vorheriger Ankündigung!) sein Amt niedergelegt. In den letzten Jahren hatte Hans(i) Hett diesen Schritt gut vorbereitet und sukzessive den geschäftsführenden Vorstand verjüngt. Als VollblutKarnevalist steht er dem HCV nach wie vor mit Rat, Tat und Aktivität zur Seite. Hans(i) Hett wurde zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit des Homburger CarnevalVerein 1902 e.V. ernannt.

Campagne 1996/97

Motto: „Was lange gärt wird närrisch gut“,

Mit dem Lied „Es ist nicht leicht ein Clown zu sein“ regte ein anonymer Clown das Publikum vor geschlossenem Vorhang zum Nachdenken an. Wie in jedem Jahr bestach der älteste Bad Homburger Karnevalverein durch ein originelles Bühnenbild, das von Renate Dietrich, Franz Bernd und Hans(i) Hett stammte: In einem überdimensionalen Weinfass hatte der Elferrat unter der Leitung von Sitzungspräsident Wolfgang R. Rothe Platz genommen.

Mit seinen acht Jahren debütierte und brillierte Steffen Schmidt, der nach eigenem Bekunden bereits im pränatalen Zustand vom „Bazillus carnevallis“ angesteckt wurde, in der Bütt’. Für seine herzerfrischende und gekonnt vorgetragene Rede, die ihm buchstäblich auf den Leib geschrieben wurde, erntete er die erste Rakete des Abends. Als Azubi knüpfte Tamara Zervos an ihren letztjährigen Erfolg an.

Als Protokollant erhob HeinzAugust Möller gewohnt geistreiche Anklage gegen politische und gesellschaftliche Missstände. Maria Scholz überbrachte Grüße des Magistrats, Bad Homburger Kommunalpolitik nahm Angelika Schmidt als StadtladenTelefonistin aufs Korn und Brigitte Garbe spickte als weitere Debütantin ihre einschlägige Erfahrungen als Arzthelferin mit zahlreichen Kalauern; Norbert März verriet als „Miss Germany“ das Geheimnis seiner Attraktivität: „Meine Schönheit ist kein Rätsel, ich ess’ jeden Tag ‘ne Brezel“ und Sabine Baransky plauderte als „Putzfraa mit Sti(e)l und Geschmack“ von ihren Erlebnissen im Fitneßstudio. Edith van BlericqPfiffer war als „AufderHöheStraßenkind“ nicht auf den Mund gefallen und zum Schunkeln luden die Clowns mit ihren kurstädtischen und weltpolitischen Moritaten ein. Einen Angriff auf das Zwerchfell starteten zudem die „Grazien“ des Männerballetts unter der Leitung von Dagmar Möller. Nach dem Sommerhit Makarena und der Sizilianischen Vesper schwangen sie ihre Beine. Nicht nur der traditionelle Gardetanz gehört heutzutage zu den Aufgaben der Tänzerinnen und Tänzer (Marcel Pfiffer schwingt nicht minder hoch das Bein wie die Damen!) sondern auch der Showtanz. Die acht jüngsten zeigten nach der Choreographie von Sylvia Köngeter einen Dschungeltanz, die Tanzgarde unter der gleichen Leitung eine moderne Einlage unter dem Thema „Jump“ und die Prinzengarde in adretten Petticoats einen Beitrag aus dem Musical „Grease“ unter der Einstudierung von Beatrice Morand. Und mit strahlendem Lächeln legte natürlich auch Tanzmariechen Annette Wehrheim eine flotte Sohle auf das närrische Parkett.


 

Ein Märchen
oder wie ein Traum wahr wird...

"Es war einmal...", so fängt jedes Märchen an und so könnte auch dieses begin­nen. "Wie ein Traum wahr wird" auch so­ könn­te die­se Ge­schich­te be­gin­nen. Nun egal, Tat­sa­che ist, daß die­se Ge­schich­te an­no do­mi­ni 1902 be­gann und 95 Jah­re spä­ter ein glück­li­ches Hap­pyEnd fand. Viel­leicht ge­ra­de in die­ser Cam­pagne ein gu­ter Grund, wa­rum das La­chen­de Hom­bur­ger Herz im­mer noch so­ jung ist und strahlt. Aber nun der Rei­he nach.
Es wird das Da­tum 10. Februar 1902 ge­schrie­ben und im Re­stau­rant "Zur Wolfs­schlucht" wird der "Car­ne­va­li­sti­sche Na­senVer­ein", der Vorläufer des HOM­BUR­GER CAR­NE­VALVER­EIN 1902 e.V., aus der Tau­fe ge­ho­ben. Schon da­mals zeich­ne­ten sich die Mit­glie­der des Ver­eins durch ihr "her­vor­ra­gen­des" Riech­or­gan aus; und ge­nau die­ses Riech­or­gan spiel­te 95 Jah­re spä­ter wie­der ei­ne ent­schei­den­de Rol­le.

Die­ses Mal wird als Da­tum der 02. April 1997 ge­schrie­ben, ein Mitt­woch, doch nicht et­wa ein ver­spä­te­ter April­scherz? In Bad So­den klin­gelt am frü­hen Mor­gen (ca. 11.15 Uhr) bei der 2. Vor­sit­zen­den, nen­nen wir sie EvBP, ein­mal mehr das Te­le­fon. Am an­de­ren En­de ist ein­mal mehr der damalige Ge­schäfts­füh­rer des HCV, nen­nen wir ihn FB. Das Te­le­fo­nat ist kurz. Nichts wich­ti­ges. Nur ein Ne­ben­satz von FB mach­te EvBP plöt­zlich zur Haupt­sa­che und bohr­te, und hak­te nach, und horch­te aus... bis sie al­les we­sent­li­che wuß­te. Dann nimmt EvBP selbst das Te­le­fon und war für die näch­sten Stun­den be­legt. Zu­letzt ruft sie auf­ge­regt in Frank­furt bei ei­nem Prin­zen an, nen­nen wir ihn PPP. Mitt­ler­wei­le ist es be­reits 13.00 Uhr. Die Span­nung steigt. Ge­gen 15.00 Uhr ver­läßt PPP sein Bü­ro, um sich di­rekt auf den Weg in das 20 Ki­lo­me­ter ent­fern­te Bad Hom­burg zu be­ge­ben. Fast zur glei­chen Zeit schellt bei der Schatz­mei­ste­rin, nen­nen wir sie AS, das Te­le­fon. Am an­de­ren En­de wie­der EvBP. Auf­ge­regt be­en­det AS das Te­le­fon­ge­spräch und stürmt im Haus die Trep­pen hin­auf, greift sich ei­nen Ord­ner und ei­nen Ta­schen­rech­ner. Die Zeit drängt. Ge­gen 18.00 Uhr klin­gelt beim damaligen 1.Vor­sit­zen­den, nen­nen wir ihn HH, das Te­le­fon. PPP war in­zwi­schen in Bad Hom­burg an­ge­kom­men und hat ent­spre­chen­de Ver­bin­dun­gen auf­ge­nom­men, Spu­ren ge­si­chert und das Ob­jekt in­spi­ziert. (Sein Char­me hat ihm da­bei ge­hol­fen). Ge­gen 18.30 Uhr klin­gelt dann beim Sit­zungs­prä­si­dent, nen­nen wir ihn WRR, als Letz­tem in der Ket­te das Te­le­fon. Der Kreis war ge­schlos­sen, der ge­schäfts­füh­ren­de Vor­stand in­for­miert.
Je­der wusste, was die Stun­de ge­schla­gen hat. Mor­gen, Don­ners­tag, 03. April 1997, 10.00 Uhr, Treff­punkt Bad Hom­burg. Am Abend geht WRR noch auf ei­ne Spa­zier­fahrt durch Bad Hom­burg. Kur­zer Be­richt an AS und ge­spann­tes War­ten auf den näch­sten Tag. EvBP kommt aus Bad So­den, HH und AS aus Bad Hom­burg und WRR aus Wies­ba­den. Al­le sind pünkt­lich am Ta­tort: Ein Hin­ter­hof, ver­steckt, gut ge­tarnt. Dann plötz­lich, aus ei­nem Durch­gang er­tö­nen Stim­men. Erst ganz lei­se, dann im­mer lau­ter. Und dann er­scheint sie, ei­ne ehe­ma­li­ge Faschingsprinzessin, nen­nen wir sie MLV. Wie wird Sie rea­gie­ren, wenn Sie die Wahr­heit hört? Ein Schlüs­sel wird ins Torschloss ge­steckt, ge­dreht und dann... ganz lang­sam wird der Blick frei­ge­ge­ben. Und da ist es, das Ob­jekt der Be­gi­er­de. Mitt­ler­wei­le 10.30 Uhr, noch nichts ist ge­sche­hen, doch die Span­nung ist zum Grei­fen nah. EvBP und AS tu­scheln. HH und WRR stecken eben­falls die Köp­fe zu­sam­men. Dann ein kur­zes Auf­schau­en. EvBP flü­stert HH et­was ins Ohr. AS nickt und macht ei­ne kur­ze Hand­be­we­gung. WRR nimmt sie den­noch wahr. Dann ste­hen sich die Be­tei­lig­ten Au­ge in Au­ge ge­gen­ü­ber. Das Fal­len ei­ner Steck­na­del wä­re kaum zu über­hö­ren. Die Zeit ver­streicht. Dann ab­so­lu­te Stil­le, es ist ge­nau 11.11 Uhr, Don­ners­tag 03. April 1997. Plötz­lich ein Auf­schrei, ein lau­ter Knall, so als ob ein paar Hän­de in­ein­an­der klatsch­ten. Die Tat ist voll­bracht. Die Tä­ter MLV, EvBP, AS, HH und WRR strah­len. Die­se Tat wird Fol­gen ha­ben, doch die Tä­ter stel­len sich.

Nach kur­zer Zeit macht sich Ent­span­nung breit und al­le Be­tei­lig­ten la­chten. In­ner­halb von nicht ganz 24 Stun­den war das La­chen­de Hom­bur­ger Herz über­DACHt; sprich: Der HOM­BUR­GER CAR­NE­VALVER­EIN 1902 e.V. hat nach 95 Jah­ren Ver­eins­ge­schich­te erst­mals ei­ge­ne Räum­lich­kei­ten, die nicht nur als La­ger, son­dern auch­ zu ver­ein­sin­ter­nen Zu­sam­men­tref­fen die­nen dür­fen.
Der Zu­fall hatte fünf Voll­blut­kar­ne­va­li­sten zu­sam­men­geb­racht, und wie­der ein­mal be­wies das "her­vor­ra­gen­de" Riech­or­gan sei­ne Qua­li­tät. Mit der rich­ti­gen Spür­na­se wur­de dem jah­re­lan­gen Su­chen ein En­de ge­setzt. Nun konn­te der per Hand­schlag be­reits un­ter­zeich­ne­te Miet­ver­trag of­fi­ziell un­ter­schrie­ben und die Ver­ein­smit­glie­der in­for­miert wer­den. In Anlehnung an das Symbol des Vereins, das Lachende Homburger Herz, hatten zwei aktive Mitglieder, AS und WRR, die Idee, die neuen Räumlichkeiten „Herzchen“ zu nennen. Dieses stieß beim Vorstand auf breite Zustimmung, denn das Wort „Vereinshaus“ war als Bezeichnung nicht gewünscht.

Ein besonderer Dank gebührt auch der Volksbühne e.V. Bad Homburg mit Ihrem 1. Vorsitzenden HeinzAugust Möller, die dem HCV mehr als 15 Jahre ein „Zuhause“ gab...bevor der lang ersehnte Traum wahr wurde!

Campagne 1995/96

Motto: „Spring auf den Narrenzug“

Der HCV eröffnete am 11.11.1995 im „Brezelchen“ traditionsgemäß die Campagne. Das Motto galt auch für die GalaFremdensitzungen am 10.02. und 11.02.1996 im LandgrafFriedrichSaal des Kurhauses. Wieder einmal hatten die Bühnenbauer Renate Dietrich, Franz Bernd und Hans(i) Hett mit ihren vielen Helfern passend zum Motto ein Bühnenbild gezaubert: In einem überdimensionalen Zug saß der gesamte Elferrat. Als Lokomotivführer steuerte der Sitzungspräsident Wolfgang R. Rothe den riesigen Narrenzug, gefüllt mit vielen Höhepunkten.

Mit dem Protokoll und seinem Vortrag als Politiker brillierte einmal mehr der Ehrensitzungspräsident HeinzAugust Möller und als Vertreter des Magistrats stieg nach langen Jahren wieder Ewald Will in die Bütt’ beim HCV. Als Kurgast nahm Angelika Schmidt so manches Politische auf die Schippe. In einer neuen Rolle, dem lachenden Herz, dem Emblem des HCV, konnten die Besucher Edith van BlericqPfiffer erleben.

Tamara Zervos schilderte ihr Leid als Cowboy und Norbert März nahm so manche Rechnung unter dem Motto „Wer soll das bezahlen“ aufs Korn. Sabine Baransky gab in diesem Jahr zum Besten, was Sie in Klatschzeitungen so alles gelesen hatte. Die Piccolo und Tanzgarde, unter der Leitung von Sylvia Köngeter, tanzten bei ihrem Showtanz nach der Melodie „Ha ha said the Clown“ und die Prinzengarde hatte sich das Musical „Cats“ in diesem Jahr als Showtanz ausgesucht. Nach der Choreographie von Beatrice Morand zeigten sie ihr Können. Und auch die Clowns mit politischen Texten aus der Feder von HeinzAugust Möller und der musikalischen Leitung von Hans(i) Hett waren ebenso vertreten, wie das Männerballett unter der Choreographie von Dagmar Möller, das den glanzvollen Abschluss bildete.

Im Rahmen der Samstagsitzung wurden drei verdiente Aktive des HCV mit der goldenen Ehrennadel des BDK ausgezeichnet: Renate Dietrich, Dagmar Möller und Paul Prinz.

Campagne 1994/95

 

Motto: „Lachende Herzen verbinden“

 

Am 11.11.1994 wurde die Campagne vereinsintern eröffnet und erst am 14.01.1995 wurde das lag und gut gehütete Narrengeheimnis Bad Homburgs bekannt: Zum ersten Mal seit 26 Jahren sitzt wieder ein Mann auf dem Thron. Seine Tollität Prinz Patrick Philippe Etienne „Mulhouse“ I. vom Lachenden Homburger Herzen sollte 45 Tage das närrische Zepter der Stadt schwingen. Die Damenwelt atmete auf: Endlich wieder ein Mann. Auch laut seinem Steckbrief ist das Hobby des pfiffigen Elsässers „l’amour“. Dass sich der in der „Residenz zu Gonzenheim“ frisch inthronisierte Prinz gerne mit Damen schmückt, war bereits an seinem charmanten Gefolge zu erkennen.

Der fröhliche Regent mit den 3 P’s hatte einen Hofstaat mit drei M’s und liebreizenden Gesichtern während der gesamten Campagne an seiner Seite: Margarete (Cichon), Melanie (Hesse) und Michaela (Fuhrig).

Mit weit ausgebreiteten Armen erlebten die Homburger eine ganze Campagne ihren Prinzen „zum Anfassen“ ein Anspruch, den er selbst an sich stellte. Diesem ist er ohne Zweifel gerecht geworden und das war es sicherlich auch, was ihn so liebenswert machte und bei vielen Närrinnen und Narren fest in Erinnerung bleibt. Den kurzen Besitz des Homburger Stadtschlüssels nutzte Prinz Patrick I. u.a. dazu, gemeinsam mit dem Narrenrat sowie den drei karnevalistischen Brudervereinen eine „Närrische Gebührenordnung zur Benutzung für Bürger und Vereinshäuser der Stadt Bad Homburg v.d.H.“ zu erlassen und dem damaligen Oberbürgermeister Wolfgang R. Assmann im Rahmen der traditionellen „Närrischen Magistratssitzung“ am 20.02.1995 in der „Residenz zu Gonzenheim“ zu überreichen.

Die „Residenz zu Gonzenheim“ spielte für Prinz Patrick eine ganz besondere Rolle. Hier, wo der noch publikumsscheue Prinz für eine lange Campagne den närrischen Eid leisten musste und er zum ersten Mal seine Proklamation, die von seiner Frau Edith van BlericqPfiffer geschrieben wurde, verlesen ließ, sollte auch die Abschiedsfeier des nunmehr gestreßten Regenten stattfinden und seine letzten Worte in die Ohren seines närrischen Volkes dringen:

 

„45 Tage regierte ich mit närrischer Macht
und an jedem Tag habe ich herzhaft gelacht,
genoss die Stunden und den Augenblick,
mir passierte manches Missgeschick
bei der Ausübung meiner Prinzenpflicht.

Meine anfängliche Scheu vorm Rampenlicht
habt ihr Narren mir ganz schnell genommen,
überall fühlte ich mich hochwillkommen,
wurde mit offenen Armen empfangen
und bin nie mit leeren Händen heimgegangen.
In Blumen und Gaben ich fast ertrank
hierfür nochmals allen HERZLICHEN DANK.

Hauptberuflich ist regieren nicht mein Metier,
drum MERCI BEAUCOUP unserem OB,
dem größten Akteur in diesem Schelmenstück.
Ihm gebe ich gerne den Stadtschlüssel zurück
verziert mit Kulinarischem vom letzten ElsaßBesuch
ich weiß ja: „Bad Homburg nagt am Hungertuch“

Genug der vielen Worte nun,
bald hab’ ich Zeit, mich auszuruhn,
will jetzt mit Euch und „Rosamunde“
genießen diese Abschiedsstunde
hier in meiner Gonzenheimer Residenz,
wo man mich kürte zur närrischen Prominenz.

Traurig übergebe ich das Zepter und verlasse meinen Thron.
Ihr habt es gehört in meiner Proklamation:
„Der Aschermittwoch wird für mich der schwerste ,
überhaupt der Monat März speziell der Erste,
in dem Orden und Narrenkappen verschwinden.

Unvergänglich ist unser Motto „Lachende Herzen verbinden!“
Es grüßt zum vorerst letzten Male mit HELAU
Euer Prinz Patrick vom HCV.

 

Die einen nannten ihn den „Prinz zum Knutschen“, die anderen sagten gar voraus, dass Prinz Patrick I. einmal als „Der Küsser“ in Homburgs Geschichte eingehen wird, denn immer wieder„hier ein Küsschen, da ein Küsschen...“. So ist doch in seinem Grußwort zu lesen: „Den Karneval kann man nicht mit seinem Hirn man muss vom Herzen ihn erleben!“ Fest steht, dass die Homburger einen fröhlich strahlenden, närrischen Prinzen mit einem lachenden Herzen erleben durften, der wie Oberbürgermeister Assmann betonte kein „Quotenprinz“ war.

Auch sonst hatte die Campagne für die Besucher der GalaFremdensitzungen viel zu bieten und im Kurhaus bebten die Fenster ob der Wucht all jener Raketen, die das Publikum den Büttenrednern widmete.Damit eines von vornherein ganz klar ist: Hier regiert die Narretei! Der Elferrat macht dies augenzwinkernd deutlich, sitzt er doch unter einer überdimensionierten Narrenkappe in weiß und blau. Manche Dame setzt sich erwartungsvoll in Positur, als Prinz Patrick mit seinem Hofstatt in den großen Saal einzieht. Wie freute sich der Elsässer (und mit ihm jeder Frankophile), als plötzlich aus hunderten Kehlen ein kräftiges „Omburg, ellau!!!“ erschallte.

Sitzungspräsident Wolfgang R. Rothe, im Hochdeutsch sicherer als im Französischen, machte den Saal anschließend mit dem Motto vertraut. Und dann stieg die Apothekerin Angelika Schmidt in die Bütt’. Wie quicklebendig die kleinsten Tänzerinnen der Garde sind, bewies die Piccolo und die Tanzgarde mit ihrem gemeinsamen Schautanz „Chim Chim Cheree“ aus Mary Poppins nach der Choreographie von Sylvia Köngeter. Dynamisch greift OB Wolfgang R. Assmann zum Mikrofon. Erholt von der Fastenkur in Bayern, im eleganten weißen Dinnerjacket, propagierte er die neue Diätlinie: „Bad Homburg nagt am Hungertuch“.
Eine ganz andere Art: der Politiker alias Ehrensitzungspräsident HeinzAugust Möller„Dietigheim“. Leicht angetrunken an die Bütt’ gelehnt, erläuterte er dem staunenden Publikum das Weltgeschehen. Als Protokoller erlebten die Besucher Martin Schlabs. Raketenverdächtig auch die mit ihrem Schautanz „Can Can“ tanzende Prinzengarde nach einer Choreographie von Beatrice Morand. Schlichtweg gelungen der wegen Krankheit nicht planbare AdhocBühnenauftritt von „KleinEdith“, einem karnevalistischen Talent aus dem Umkreis des prinzlichen Hauses. Unter der Leitung von Hans(i) Hett übernahmen die Clowns die musikalische Politikkritik. Weitere Highlights in einem durchweg fröhlichen Karnevalsprogramm waren Tilo Schraps mit seinen sächsischen Witzen, der Homburger Brezelbursch Norbert März und schließlich Sabine Baransky, mit ihrem Klagelied über die wehleidigen Männer: „Da krie isch die Wut, da steischt mir die Gall’, aber so is net nur meiner naa so sinn’ se all“. Bernd Straub ließ sich gar durch den Karneval heilen.

Einen großen Wermutstropfen hatten die Karnevalisten jedoch mitten in ihren Vorbereitungen zu verdauen. Schorschi Schmidt, durch und durch ein Vollblutkarnevalist, ist am 04.01.1995 an den Folgen eines schweren Herzleidens verstorben. Vielen Bad Homburgern war der beliebte Standesamtsleiter als Mitglied des Gesangduos „Charlie und Bubser“ (zusammen mit Richard Schieler) und als Mitbegründer der HCVClowns bekannt. Unter den Karnevalisten galt er als Stimmungskanone und gehörte zu den Höhepunkten der GalaFremdensitzungen. Viele Jahre lang schrieb er für die Clowns die Texte und war 2. Vorsitzender des Vereins.

Campagne 1993/94

Motto: „Herz ist Trumpf“

Hinsichtlich des Zeitplans setzte der Homburger CarnevalVerein 1902 e.V. zu Beginn Maßstäbe. Kurz nach halb zwölf beendete der Sitzungspräsident und „Karnevalsbote“ Wolfgang R. Rothe eine zügig und straff gestaltete vierstündige Fremdensitzung im LandgrafFriedrichSaal des Kurhauses.

Mit einem hervorragenden Debüt als Protokollant setzte Martin Schlabs gleich einen Höhepunkt: “Glauben Sie nicht, dass es verdrießt, wenn man so was tagtäglich liest?!“ Zärtlich schmeichelte sich ExTollität Angelika Schmidt als Garfield im passenden Outfit in die Herzen des Publikums. Der „Knoblauchfresser“ Bernd Straub berichtete von den Vor und Nachteilen der angeblich verjüngenden Gewohnheit, Monika Schmidt konstatierte im herrlichen Hessisch, dass für sie ein Cowboy als Mann nicht in Frage käme, und Debütantin Sabine Baransky erntete großen Beifall für ihre Beschreibung des Männerstrips. Als Vertreter des Magistrats hatte Stadtrat Gerhard Trumpp seinen ersten närrischen Auftritt in einer Bütt als „der Thea ihr’n Bruder“.

Edith van BlericqPfiffer knüpfte an ihre „Problem“Erfolge an, in dem sie vergeblich auf eine TÜVPlakette hoffte, die sie letztendlich aus den Händen des Sitzungspräsidenten als campagnengültige HCVPlakette doch noch erhielt. Tilo Schraps als Witzereißer brachte wieder manchen Kalauer bis hin zu Manta und KommteinMannzumArztWitzen. Sylvia Köngeter und Norbert März beschmissen sich im nicht neuen Kampf der Geschlechter mit reichlich schmutzigem Dreck und bestätigten ihren Refrain selbst: „Von früh bis spät die gleiche Leier, dumm Gebabbel und Geseier“.

Köstlich piepsten die kleinen Mäuse der Piccolo und Tanzgarde der drohenden Katze entgegen. Sylvia Köngeter hatte für die kleinen Tanzratten eine niedliche Choreographie einstudiert und die Prinzengarde begeisterte mit dem „Puppentanz“ nach einer sorgfältig ausgeführten Choreographie von Annette Wehrheim das Publikum. Die Clowns verzichteten in diesem Jahr auf ihre scharfen Zungen; sie ließen drei historische Karnevalslieder von Paul Grützner erklingen. Annette Wehrheim präsentierte gewohnt gekonnt einen Solotanz und das Männerballett begeisterte, als Blumen und Elstern verkleidet, zu den Klängen der „Diebischen Elster“ von Rossini.

Campagne 1992/93

Motto: „...und trotzdem wird gelacht“

Schon morgens wurde in einer Gaststätte in der Ludwigstraße der Beginn der Narrenzeit am 11.11. zünftig gefeiert. Der Homburger CarnevalVerein hatte auch doppelten Grund dazu. Einmal wurde die fünfte Jahreszeit eingeleitet, zum anderen gab es auch einen neuen OberNarren. Wolfgang R. Rothe wurde neuer Sitzungspräsident. Er wurde rechtzeitig zum 11.11. 33 Jahre alt.

Mit einem feierlichen Programm im Vereinshaus Gonzenheim wurde am Abend des 11.11. der alte Sitzungspräsident, HeinzAugust Möller, verabschiedet, der dieses Amt 17 Jahre innehatte und 1975 in Mayrhofen bei einem „Auswärtsspiel des HCV“ gekrönt wurde. Erich Gunkel sprach die Laudatio; Edith van BlericqPfiffer bedankte sich poetisch für ihre von HeinzAugust Möller ins Leben gerufene „Problemfigur“; Angelika Schmidt brachte Ausschnitte aus ihren Vorträgen der letzten Campagnen; der Spielmannszug heizte musikalisch ein und die Garde tanzte in fantasievollen Kostümen zum Thema „Fly to the univers“. Auch alle während seiner Amtszeit regierenden Tollitäten des Vereins waren zur Verabschiedung gekommen. Als Dankeschön für sein Engagement, wurde HeinzAugust Möller zum Ehrensitzungspräsidenten des Vereins ernannt.

„Was geht’s mir heute so gut“ hatte HeinzAugust Möller vor den großen GalaFremdensitzungen gesagt, hatte er doch diesmal wesentlich weniger „Arbeit“ auf der Bühne, dafür aber zwei Rollen: Als Protokollant und als Clown blieb er den Karnevalisten erhalten.

Neben dem neuen Sitzungspräsidenten gab es eine zweite Premiere des HCV: 33 Jahre lang fand das närrische Treiben im Kurtheater statt, jetzt zog der Elferrat in die „neue Narhalla“ in den LandgrafFriedrichSaal des Kurhauses um.

Seine Feuertaufe als Sitzungspräsident bestand Wolfgang R. Rothe. Er hatte sich wohl das Motto der Campagne „... und trotzdem wird gelacht“ zu Herzen genommen:

„ An Körperlänge ich nicht groß,
mess’ knapp einszweiundsiebzig bloss,
trag’ im Gesicht dann noch ‘nen Bart
ja, das ist meine Eigenart.
 
Die Augen hinter einer Brill’ versteckt,
aus meinem Mund’ kaum Dialekt,
obwohl mit Worten ich noch nie gespart
ja das ist meine Redensart.
 
Von Natur aus bin ich Optimist,
weil am 11.11. mein Geburtstag ist,
Humor und Spaß ich mir bewahrt
ja das ist meine Lebensart.
 
Gott Jokus fühl’ ich mich eng verbunden,
um Ihnen zu bereiten schöne Stunden
als neuer Sitzungspräsident und Faschingsbote
Ihr Wolfgang R. Rothe.

 

Nach Einzug des Elferrates mit Spielmannszug und Garde eröffnete Lutz Thierolf die Sitzungen als Feuerwehrmann mit karnevalistischen Sicherheitsaufklärungen und nahm die Verlegung in den großen Saal aufs Korn. Es folgte das Solo des Tanzmariechens Annette Wehrheim nach der Choreographie von Bettina Kirchner. Als Protokoller erntete der Ehrensitzungspräsident HeinzAugust Möller verdienten Beifall. Als „Fenstergucker der Bundesschuldenverwaltung“ hatte Bürgermeister und Stadtkämmerer Karl Lohwasser Karneval und Politik vermengt. Nicolas M. Morand mokierte sich als „RadlerRudi“ über allerhand Homburger Verkehrprobleme.

Nach der flotten Showtanzdarbietung der Garde mit „Fire and Ice“ unter der Einstudierung von ExTollität Christiane Croon, schüttete Pia Hilziger ihr Herz aus: „Als Fraa mit ‘nem Kinderwage’ musste dich doch sehr plage’“. Die Clowns mit ihren politischen Texten gehörten ebenso zum Programm, wie das „neue Gardemädchen“ Norberta März: „So hat man eben über Nacht, den Brezelbursch zur Frau gemacht!“ Das längst etablierte Männerballett unter der Leitung von Dagmar Möller durfte nicht ohne eine Zugabe von der Bühne. Bernd Straub konstatierte den Mißstand in der deutschen Literatur und der Spielmannszug brachte eine kräftige Stimmungsrunde. Monika Schmidt berichtete über die heiteren Erfahrungen beim Renovieren: „Do it yourself selbst ist die Frau.“

Tilo Schraps brachte sächsische Anekdoten und uralte Zoten. Edith van BlericqPfiffer dehnte zum Schluss der Sitzungen in ihrem selbstgeschriebenen Vortrag ihr langjähriges „Problem“ auf ihren fehlenden „sexten Sinn“ aus.

Im Sommer 1993 gründete der bisherige Spielmannszug des Vereins einen eigenen Verein mit dem Namen „Harmonie“. In der Vergangenheit war der Spielmannszug als eigenständige Abteilung im HCV geführt worden. Die freundschaftliche Bande bleibt weiterhin bestehen.

Campagne 1991/92

Motto: „Sie wählen richtig“

Zwei große Narren verließen im Dezember 1991 für immer die Bühne der Narretei. HannsPeter Wilhelm, Ehrennarrenratspräsident, Protokoller des HCV und Ehrenhofmarschall ihrer Lieblichkeit Prinzessin Christiane I. vom Lachenden Homburger Herzen, und Dr. Rolf Stenger, Autor vieler Vorträge und Elferratsmitglied, verstarben Ende Dezember 1991. Über viele Jahre hinweg waren sie engagierte Mitglieder des Vereins.

Mit einem dreifachen „Homburg Helau“ begrüßte der Sitzungspräsident HeinzAugust Möller die Besucher der GalaFremdensitzung im Kurtheater. Zu Beginn der Sitzung traten die „Heinzelmännchen“ Wolfgang Blum, Frank und Lutz Thierolf mit einem gleichnamigen Mottovortrag bei geschlossenem Vorhang auf. Unter dem Motto „Kinder in die Bütt’“ versuchte sich das zehnjährige Gardemädchen Nicole Knaack zum ersten Mal in der närrischen RhetorikKunst. Als René Goy mit seinem Spielmannszug dem närrischen Auditorium den Marsch blies, schmetterten 600 Kehlen das Lieblingslied von AltBundespräsident Scheel. Einen schweren Stand hatte Wolfgang R. Rothe als Protokoller, musste er doch gleich zwei Jahre aufarbeiten. Wenig Rock und viel Bein kamen wie immer gut an: Die Tanzgarde mit der SportpalastPolka, die bonbonwerfende PiccoloGarde und die Prinzengarde. Alle Tänze wurden von Angelika Schmidt einstudiert. Edith van BlericqPfiffer stieg mit ihrem Problem „mir fehlt ein fundamental zukunftsprägendes Requisit: das Dingsda für den kleinen Unterschied“ in die Bütt’ und erntete tosenden Applaus. Nicolas Morand ging als Taxifahrer Emil und HeinzAugust als Menschenfreund in die Bütt’.

Beim „Spanischen Tanz“ des Männerballetts in freizügig geschnittenen Kleidern hatten besonders die Frauen ihre Freude. „Küchenschreck“ Pia Hilzinger sorgte für die endgültige Emanzipation in der Bütt’. Star des Abends war „Adonis“ Norbert März alias „Brezelbursch“, „denn Zentimeter, Gramm für Gramm, ich bin der Traum von einem Mann“. „Wir sind die Clowns“, so sangen die „phantastischen Sechs“ nach Texten von Schorschi Schmidt und kamen ohne eine Zugabe nicht von der Bühne. Als Vertreter des Magistrats war Prof. Dr. Bernd Hamer in der närrische Bütt’ des HCV.

Campagne 1990/91

Motto: „HCV man gönnt sich ja sonst nichts“

Die Campagne wurde zu einem traurigen Kapitel in der Geschichte des Karnevals. Alles war vorbereitet, das Programm der Sitzungen fertig und die Proben abgeschlossen. Da kam, was keiner für möglich hielt: Die Campagne wurde aufgrund des Golfkrieges abgesagt. Dabei hatte alles so schön angefangen. Am 11.11. eröffneten die Narren des HCV in der Sporthalle OberEschbach die Campagne. Dietmar Jerger, Vizepräsident und Bezirksdelegierter der Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval (IGMK), kam, um drei verdiente Narren auszuzeichnen. René Goy bekam für 40jährige aktive Tätigkeit im Verein den Goldenen Verdienstorden der IGMK, die höchste Auszeichnung die in Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Karneval verliehen wird. 1. Vorsitzender Hans(i) Hett und der Sitzungspräsident HeinzAugust Möller erhielten den Silbernen Verdienstorden für mehr als 11jährige aktive Tätigkeit im geschäftsführenden Vorstand.

Der HCV machte sich jedoch seine Not zur Tugend. Schon vor Weihnachten hatte er sich mit Unmengen Süßigkeiten eingedeckt, die für die KinderFaschingsVeranstaltungen im Kurhaus vorgesehen waren. Auf Grund der Ereignisse blieb der Verein jedoch zunächst auf den Bonbons sitzen. Dann aber kam den Verantwortlichen die rettende Idee, die Süßigkeiten dem Kinderheim „Landgräfliche Stiftung“ und dem Kindergarten der LandgrafLudwigSchule zu spenden.

Campagne 1989/90

Motto: „Das lachend Herz wird 88“

In Bad Homburg regierte ihre Lieblichkeit Prinzessin Christiane I. vom Lachenden Homburger Herzen. Als Hofmarschall stand ihr Wolfgang R. Rothe, als Hofdamen Margarete Cichon und Elisabeth Derfi zur Seite. Die Proklamation ihrer Lieblichkeit wurde von Ihrem Hofmarschall am 07.11.1989 geschrieben, nichts ahnend, dass die Wünsche nur zwei Tage später Wirklichkeit wurden:

„Im Auftrag ihrer Lieblichkeit
Prinzessin Christiane I. vom Lachenden Homburger Herzen
verkünde ich, ihr Hofmarschall
folgende Proklamation
anno domini 1989
ihrem geliebten närrischen Volk.
 
Im Jahre ihrer Lieblichkeit
wo Frieden herrscht seit läng’rer Zeit,
wo Grenzen sind nun endlich offen,
wo Bürger dürfen wieder hoffen,
wo Menschenrechte angesagt,
wo Diktaturen angeklagt,
wo jeder jeden respektiert,
da lacht das Herz, wenn man regiert.
 
Ein Beispiel gibt das lachend’ Herz,
liebt es doch Fröhlichkeit und Scherz.
Drum sei mein Motto Euch gegeben
für jetzt und für das weit’re Leben.
Ein lachend’ Herz Euch zu erhalten,
mit Liebe, Freude stets zu walten,
und nehmt Probleme mit Humor,
dann kommt Euch alles leichter vor.
 
Deshalb, Ihr Narren, seid bereit,
ob FdC, ob Heiterkeit,
ob Club Humor, ob HCV,
wenn es nun wieder heißt Helau.“

 

Am 10. Februar 1902 gegründet, feierte der Homburger CarnevalVerein 1902 e.V. seinen 88. Geburtstag. In den GalaFremdensitzungen am 17.02.1990 und 18.02.1990 reichte die Palette der Vorträge von einer „einkaufsgeplagten Hausfrau“ bis hin zum „Trabbi“. Den größten Beifall heimste sich Edith van BlericqPfiffer ein, als sie als Kind verkleidet, auf ihre Alltagsprobleme aufmerksam machte: „Ich hab ein Problem, ich glaub ich bin ein Versehn der Natur. Ich leide tagaus und tagein, weil ich oben zu kurz bin und unten zu klein.“

Eine karnevalistische Rakete wert war auch der Vortrag des Homburger Brezelburschen Norbert März. Von Sitzungspräsident HeinzAugust Möller als BüttenRoutinier vorgestellt, berichtete er über „geteilte Urlaubsfreude“. Respekt muss man ebenso vor dem neuen HCVNachwuchstalent Christine Heer haben. Als echte Debütantin stieg sie in die Bütt und erzählte in souveräner Manier vom „Nachwuchs“. Die Grüße des Magistrats überbrachte OB Wolfgang R. Assmann persönlich. Als Maler verkleidet widmete er seine Künste Homburgs Politikern.

Ingrid Petry präsentierte als Närrin noch einmal das Beste aus ihren von Helmuth Bernecker in den letzten 18 Jahren geschriebenen Texten, um dann ihr Narrenkostüm an den „Nagel“ zu hängen. Das Protokoll von Klaus Röhricht stand unter dem Motto „Leben ist immer lebensgefährlich“. Von einer „einkaufsgeplagten Hausfrau“ berichtete Angelika Schmidt:. „Früher ach was war das doch herrlich, Tante EmmaLäden waren unentbehrlich“. Mit dem Problem „Alles uff die letzt’ Minut’“ kämpfte Alexandra Möller. Bernd Straub schilderte seine Erfahrungen bei der Suche nach einer Wohnung. Doch einer durfte in der Fremdensitzung natürlich nicht fehlen: der Trabant. „Mercedes, Audi und auch Opel fährt heutzutage jeder Popel“, war sich Martin Schlabs sicher. Ein Markenzeichen „Made in Germany“ machte Pia Hilzinger zu schaffen. Über karnevalistische Gegensätze referierte Dagmar Möller, und die Clowns brachten mit ihren musikalischen Darbietungen wie „Ein bisschen Spaß muss sein“ und „Kalinka“ Stimmung in das Kurtheater. Verkleidet als Enten und Dorfschwalben, brachte das Männerballett das Publikum zum Toben.

Campagne 1988/89

Motto: „Quietschvergnügt beim HCV“

Zu Beginn der GalaFremdensitzungen am 28.01. und 29.01.1989 im Kurtheater stand traditionell die Rede der Närrin Ingrid Petry. Bevor Klaus Röhricht als ProtokollDebütant den närrischen DarbietungsReigen eröffnete, wurde der Ehrensitzungspräsident Helmuth Bernecker für seine vierzigjährige Tätigkeit im Verein geehrt.

Der Spielmannszug unter der Stabführung von René Goy und den Arrangements seines Sohnes René Stefan Goy leitete über zu den zahlreichen Vorträgen des närrischen Abends, bei denen FranzJosef Ament als Vertreter des Bad Homburger Magistrats von einem geplanten Strandbad in Kirdorf schwärmte und die ExTollität Angelika Schmidt das „ach so schlechte“ Fernsehen kritisierte.

Alexandra Möller erläuterte in kurzweiliger Art, auf welche Dinge sie als junge Dame „glatt abfährt“. Die Piccolo und Tanzgarde sorgte für den nötigen Augenschmaus mit einem Gardetanz und einem „Neger“Showtanz, deren Choreographie zum ersten Mal in den Händen von Angelika Schmidt lag. Die singenden Clowns des HCV machten schelmisch auf so manches brisante Thema in Bad Homburg und in der großen Politik aufmerksam, und Liesel KratzStenger heizte die Stimmung mit fastnachtlichen Schunkelliedern an. Das berühmte Männerballett sorgte in reizenden Tüllröckchen für Beifallsstürme des Publikums. Mit Eleganz und Grazie hatten die Männer unter der Leitung von Dagmar Möller, die im folgenden Vortrag an Weihnachten, Waldsterben, Presse und dem Fernsehen herbe Kritik übte, die lockeren Schrittfolgen einstudiert, für die vom Publikum stürmisch eine Zugabe gefordert wurde.

Mit Elan ging Norbert März, der Brezelbursch, mit seiner Suche „Ich krieg kaa Fraa“ zu Werke, Bernd Straub jammerte in seiner wunderbar geleierten Rede vom verhinderten Lottogewinn, und Doris Blum, die mit Martin Schlabs humorigdeftig Eheprobleme ausfocht, fanden Verständnis im Publikum. Doch den Vogel bei den Vortragenden schoss Pia Hilzinger mit dem liebevoll nostalgischen und geistreichen Vortrag „Daran hätt’ mei Omma im Traum net gedacht“ ab.

Auf ganz andere Art erntete Edith van Blericq die dritte Rakete des Abends; mit ihrem Problem „Ich komm’ immer zu spät“ klagte sie mit lispelnder Kinderstimme ihr Leid, dass sie die wichtigsten Termine ihres Lebens stets verpasst hat.

Die Prinzengarde zeigte in einer Einstudierung von Bettina Kirchner einen schwungvollen Gardetanz und als optischen Höhepunkt des zweiten Teils die Schautanznummer „Clowns“. Mit einem farbenprächtigen Finale im ebenso geschmack wie wirkungsvollen Bühnenbild, das die Farben Bad Homburgs und die Lichteffekte in der halben Rosette hinter dem Elferrat vorteilhaft in Szene setzte, ging die GalaFremdensitzung zu Ende.

Campagne 1987/88

Motto: „Helau im Narrenschiff“

In der typischen „HCVAusrüstung“ mit Plastiktüte und Pumps, Einkaufskorb und Narrenkappe strömte das Publikum zu den Sitzungen dieser Campagne in das Kurtheater.

Zu Beginn hatte die Närrin Ingrid Petry das Wort. Edith van Blericq gab als „gestrandete Börsianerin“ ihr Debüt in der HCVBütt und klagte ihr Leid von Dollarsturz und Aktienverfall. Innehalten war das Motto des vom Sitzungspräsidenten HeinzAugust Möller vorgetragenen närrischen Protokolls: „Der Krug zerbricht, das Maß ist voll, so spricht das närrisch’ Protokoll“.

Die Lachmuskeln nahm Brezelbursch Norbert März in Angriff als „einer der es satt hat, Narr zu sein“. Für den Magistrat war Prof. Dr. Bernd Hamer als Schaffner von der TaunusBahn in die Bütt gestiegen. Pia Hilzinger zeigte gekonnt ihre Schwierigkeiten als ApothekerLehrling auf und Alexandra Möller appellierte unter dem Motto „Nehmt euch mehr Zeit“. Die Clowns leiteten mit ihren musikalischkritischen Vorträgen unter der Leitung von Hans(i) Hett in die 3 x elfminütige Pause über. Das Männerballett war wieder Spitze! Mit welcher „Eleganz“ und Ernsthaftigkeit Drehungen und Sprünge zu den Klängen von Copelia vollführt wurden, war wirklich preiswürdig. Ein weiterer Knüller folgte auf dem Fuße: Liesel Kratz hatte mit ihrem Slogan „Lieber geplatzt als wie verderrt“ die Fülligeren schnell auf ihrer Seite.

Einen sehr disziplinierten und zackigen Gardetanz legten die Prinzengarde unter der Leitung von Dagmar Möller auf das Parkett. Auch die Piccolo und die Tanzgarde, trainiert von Dagmar Lißmeier, begeisterten mit ihren bunten Kostümen. Als ein Ehepaar im Wahlkampf präsentierten sich Doris Blum und Martin Schlabs, die auf köstliche Weise von ihren Erfahrungen in Wiesbaden berichteten. Dagmar Möller erläuterte die Schönheitsideale, Angelika Schmidt gab ihre Erfahrungen als Köchin bei FernsehFamilien weiter und Bernd Straub erzählte von seinem Leben als Aussteiger.

Campagne 1986/87

Motto: „Des Narren heile Welt“

„Alles hat ein Ende, nur die Worscht hat zwei“. Solch tiefschürfende Erkenntnisse verkündeten die Clowns bei den Fremdensitzungen am 21.02. und 22.02.1987 im Kurtheater. Schon von weitem konnte man die Gäste erkennen: Die Kühltaschen zu langem Rock und Abendtäschchen, sie waren schon etwas außergewöhnlich. Eingeweihte wussten sofort: „Die gehen ins Kurtheater zum HCV!“

Als Vertreter des Magistrats wusste Stadtrat Ewald Will von den Problemen des Kurhausbaus zu berichten. Als „Ehemann“ stieg Bernd Straub in die Bütt. Die Herren der Schöpfung bekamen von Ingrid Petry als „Männerfeindin“ ihr Fett ab: „Ei guckt se doch aa, wie se nebe euch hocke, was soll denn an dene uns Fraue verlocke? Die Krone der Schöpfung? Des is doch en Hohn, die Kerle sinn glatt eine Fehlkonstruktion!“ Ingrid Petry hatte bereits den besinnlichklassischen Anfang als Närrin gemacht, in dem sie über das diesjährige Motto sinnierte.

In diesem Jahr war die Umwelt ein Thema der Büttenredner, sowohl für den Protokoller Paul Prinz, der an Homburger Ereignisse erinnerte, als auch für die nach einer Pause wieder auf die Bühne zurückgekehrte Liesel Kratz, diesmal in das Vorzimmer des Stadtbaurats.

Eine wahre Augenweide für die Damen gab es nach der Pause: „Bühne frei für das Männerballett!“. Zu den Klängen von „Orpheus in der Unterwelt“ schwebten Ballerinnen in zarten Tutus herein.

Ein „pfundiges“ Duo, Doris Blum und Martin Schlabs, berichtete von seiner Abmagerungskur, während „Brezeldesigner“ Norbert März dem Publikum bewies, dass er ein echtes Homburger Original ist.

Auch die Garden des Vereins durften nicht fehlen sowie der Spielmannszug unter der Leitung von René Goy, der zum elften Mal als Stabführer auftrat und jetzt seit 37 Jahren aktiv dabei ist. Sitzungspräsident war einmal mehr HeinzAugust Möller, der sich dadurch auszeichnete, immer wieder Darbietungen mit Zitaten meisterhaft zu verbinden.

Campagne 1985/86

Motto: „Alles unter einem Hut“

Passend zum Motto bestach das hervorragende Bühnenbild in Form einer Narrenkappe. Die große Politik, bundesweite Ereignisse der vergangenen Monate, die die Gemüter erregten und für die wieder zwei in die Bütt gingen: Närrin Ingrid Petry und Protokoller Paul Prinz. Zudem kam Dagmar Möller als Bundestagsköchin und die Clowns mit ihrer Melodie „An der Nordseeküste“. Auch die Tollitäten, Doris II. und Wolfgang „vom grünen Band der Sympathie“ hatten unter ihren närrischen Wünschen manch Homburg betreffende karnevalistische Träumerei. Gleich zwei Vorträge gab es an diesem Abend passend zum Motto: Einerseits der altgediente HCVler Richard Schieler, der beklagte, dass eben offenbar nicht alles unter einen Hut zu bekommen ist, andererseits Oberbürgermeister Wolfgang R. Assmann, der gleich einen ganzen Koffer voller Kopfbedeckungen mitbrachte, um zu demonstrieren, dass ein Hut eine hochpolitische Funktion hat.

Die jetzt um fehlende Küsschen, Blumen und Geschenke trauernde Exprinzessin Angelika Schmidt („Hoheit in Ruh, Prinzessin in Ex, ich glaub, ich hab ‘nen Komplex“), der „Strohwitwer“ Bernd Straub, der seine Last mit seinen Kochkünsten hatte, und Alexandra Möller, die mit ihrem Refrain „Lachen und Schmunzeln vertreibt Falten und Runzeln“ in allen Lebenslagen wahrhaft „positives Denken“ offenbarte, standen für Büttenreden über Alltagssorgen.

Und zwischendurch immer wieder Musik, Musik, Musik, Schunkellieder, Spielmannszugklänge, Gardetänze, MickyMouseBallett, Showtanz und das die Lachmuskeln strapazierende „Ententeichballett“ der Männer, das mit dem Frühlingsstimmenwalzer seine Neuauflage erlebte. Traurig erinnerten Ingrid Petry und Schorschi Schmidt mit ihrem „Ei flenn doch net, weil morgen net mehr Fassnacht ist“ daran, dass wieder eine Sitzung des HCV zu Ende ging.

Campagne 1983/84

Motto: „Im Kirdorfer Asyl, aber bairisch wie noch nie“

Der HCV präsentierte sich „auf der Alm“, so war es in der Tagespresse zu lesen. Bühnenbild, Kostüme und Dialekte waren ihm angepasst. Grund für den „Umzug nach Kirdorf ins Asyl“ war der Kurhausabriss.

Den Auftakt machte traditionsgemäß vor geschlossenem Vorhang die Närrin Ingrid Petry, die mit dieser Darbietung in der Fernsehsendung „Hessen lacht zur Fassenacht“ auftrat und die höchste Auszeichnung, die „Goldene Bütt“, in Pforzheim verliehen bekam. Der Spielmannszug begeisterte mit seiner Spielweise unter der Leitung von René Goy. Das Protokoll hatte in bewährter Weise HannsPeter Wilhelm vorgetragen. Erika Bublitz sprach für den Magistrat. Bernd Straub war als „Anti“ gekommen und Paul Prinz hatte Unterricht im „OriginalAllgäuerischen“ gegeben.

Höhepunkt war zweifelsohne Liesel Kratz als „Kurjubiläumskoordinationsstelle 150 Jahre Bad Homburg vor der Höhe“. Sitzungspräsident HeinzAugust Möller als Engel „Aloysius“ hatte sein Halleluja gesungen und seine Frau Dagmar berichtete als Reiseführerin. Tochter Alexandra, zehn Jahre alt, erzählte bei ihrem ersten öffentlichen karnevalistischen Auftritt von ihrem Schicksal als Präsidententochter. Ein „FernsehFan“ war Angelika Rothe; Horst Laurus brachte Kalauer zum Besten.

In die bunte Mischung von Büttenreden und Gardetänzen wurden die Musikalauftritte gemixt. Schorschi Schmidt begeisterte mit seinem Jodelkurs das Publikum ebenso wie die Clowns (Texte Gustav Tietz), die kräftig die lokalen Ereignisse persiflierten. Abermals bildeten das HCVTrio Ingrid Petry, Schorschi Schmidt und Hans(i) Hett den musikalischen Abschluss.

Campagne 1982/83

Motto: „Speis und Helau wir schaffen am Bau“

„Teures Kurhaus, wann seh’ ich dich wieder?“ war der Abschiedsgesang, nach Verdis Gefangenenchor aus „Nabucco“ intoniert, mit dem infolge Umbau vorerst die letzten GalaFremdensitzungen des HCV am 05.02 und 06.02.1983 im Kurtheater endeten.

Ingrid Petry resümierte als Närrin vor geschlossenem Vorhang das Weltgeschehen des vergangenen Jahres. Vorhang auf: Das Bühnenbild zeigte die KurhausBaustelle; der Elferrat saß im Arbeitsanzug auf dem Gerüst, denn schließlich drehte sich alles um diese Baustelle. Renate Dietrich hatte mit vielen Helfern die Kulisse geschaffen. Nach der musikalischen Eröffnung des Spielmannszuges, der sein 3x11jähriges närrisches Jubiläum feierte, folgte standesgemäß das Protokoll von HannsPeter Wilhelm. Bernd Straub ging als Bauarbeiter, der vergeblich versuchte, ein Fertighaus zu bauen, in die Bütt. „Karneval der Tiere“ hieß der erste Tanz der PiccoloGarde. Mehr als einen Achtungserfolg errang Stadtrat Heinrich Gerhold als offizieller Vertreter des Magistrats.

Exprinzessin Angelika (Rothe) debütierte in der Bütt als Marktfrau und Liesel Kratz, zum „guten alten Stamm“ gehörend, leitete das „Trimmi 130“ für das Publikum. Ihr folgte Paul Prinz als „Schweizer Gastarbeiter“. Die Tanzgarde leitete mit dem HarlekinTanz zur Telefonistin des Verkehrsamts, Liesel Kratz, über. Das HCVTrio Ingrid Petry, Schorschi Schmidt und Hans(i) Hett (Texte Hans Patyna) durfte nicht fehlen.

Die zweite Halbzeit präsentierte nicht mehr das Team vom Bau, sondern mittlerweile den zum Richtfest fortgeschrittenen Neubau. Das Männerballett: „Berliner Schutzleute und Mädchen der goldenen zwanziger Jahre“ boten einen umwerfend komischen Tanz unter der Leitung von Dagmar Möller dar, die auch die Garden trainierte. An Jürgen von Manger erinnerte der „Kurgast“ Wolfgang Ettig. Was HeinzAugust Möller als Kontrolleur jener Darmstädter Bauträgerfirma zu der komplizierten Organisation des neuen Kurhauskomplexes zu berichten wusste, klang wie bittere Wahrheit.

Dagmar Möller erschien als „Klofrau“, früher Kurhaus, jetzt arbeitslos. Die Garde mit Charlie Chaplin zeigte einen Grotesktanz; Peter Schmidt debütierte als Penner und mit Siggi Kaiser schon sein Vater war beim HCVElferrat vor vielen Jahren kam ein „erfahrener Sträfling“.

Großartig war die TanzGarde mit einer ungarischen Polka, die ihr bei der Hessenmeisterschaft den 2. Platz einbrachte. Den Richtspruch über das Kurhaus sprach Helmut Schurrat, und das Männerdoppelquartett des Gesangverein Gonzenheim 1855 leitete dann in den von HeinzAugust Möller geführten Sitzungen zum großen Finale über.

Campagne 1981/82

Motto: „Heut’ sinn mer all meschugge“

Ganz im Zeichen des Jubiläums hatten die Narren vom Lachenden Homburger Herzen ihre Veranstaltungen im Jahr des 80jährigen Bestehens gestaltet: Figuren und Themen auf die Bühne gebracht, die in diesem Zeitraum modern waren. Da erschien der Spielmannszug mit nostalgischen Pickelhauben und spielte Lieder aus den zwanziger Jahren; da ließen die HCVSänger die Gründungszeit des Vereins kurz nach der Jahrhundertwende und die darauffolgenden 50 Jahre Revue passieren, und natürlich kam da ein Gratulant: „Mir sind 80 Jahre alt, der HCV und ich...“, Adolf Keimling, der im vergangenen Jahr als Hundenarr die Herzen des närrischen Volkes im Sturm eroberte.

Ebenso stiegen wieder die, die seit den 70er Jahren zum festen Bestandteil der HCVFremdensitzungen gehörten, in die Bütt. Närrin Ingrid Petry, die traditionell mit dem Prolog die Sitzungen eröffnete sowie Protokoller HannsPeter Wilhelm. Die KurhausBaustelle war auch für Sitzungspräsident HeinzAugust Möller ein Thema, der in diesem Jahr als „Schweizer Gastarbeiter“ in die Bütt ging. Helmuth Bernecker, der vor zehn Jahren an dieser Stelle in KarnevalsPension ging, kehrte als „Straßenkehrer“ zurück. Ins politische Geschäft stiegen ebenso „Wahrsagerin“ Dagmar Möller sowie Oberbürgermeister Wolfgang R. Assmann ein. Ein ganz anderes Thema nahm sich dagegen „Halsspezialistin“ Birgit Becker vor, eine Debütantin in der Bütt.

Den musikalischen und tänzerischen Rahmen gestalteten gekonnt die verschiedenen Gruppen der Garden. Seinen ganz großen Auftritt hatte wieder einmal das Männerballett mit der „Aufforderung zum Tanz“. Horst Laurus strapazierte mit der „Lachnummer“ wieder einmal mehr das Zwerchfell des Publikums und auch das bekannte HCVDuo „Charlie + Bubser“, alias Richard Schieler und Georg (Schorschi) Schmidt, durften bei den GalaFremdensitzungen nicht fehlen.

Bad Homburgs Narren wurden von „Ihrer Lieblichkeit Angelika vom Lachenden Homburger Herzen“ regiert, die rein zufällig am 11.11. in dieser Campagne exakt 2 mal 11 Jahre alt wurde. Einen ganz besonderen Hofstaat hatte der HCV in dieser Campagne an Ihre Seite gestellt: Neben der Hofdame Corinna (Scheer) hatte ihre Lieblichkeit 7(!) Hofmarschalle, während sich Ihr späterer Ehemann Peter Schmidt als Standartenträger keinen Auftritt entgehen ließ.

Aber auch noch ein weiteres Bonbon gab es in der Jubiläumscampagne: Am 19.02.1982 fuhren über 100 Mitglieder und Freunde des Vereins in Bad Homburg´s Partnerstadt Mayrhofen. Dort fand eine GalaFremdensitzung und das Ordensfest statt, bei dem der Sitzungspräsident HeinzAugust Möller einen neuen, eigenen Tusch: „Tuffen tää, tuffen tää,...“ kreierte, der heute noch bei vereinsinternen Veranstaltungen angewendet wird.

Ein weiterer Höhepunkt der Campagne war der Sieg der Deutschen Meisterschaft des Männerballetts am 17.01.1982 unter der Leitung von Dagmar Möller.